bauen

Die Baulandkommission (Stand 2019) empfiehlt den Ländern, die Haushalts- und Gemeindeordnungen anzupassen, damit Abweichungen von Höchstpreisvergaben kommunaler Grundstücke sowie der Grundstücksankauf insbesondere zum Zweck der Errichtung von gefördertem und preisgedämpftem Wohnungsbau erleichtert werden. Auf diese Weise können durchmischte Wohnquartiere geschaffen und damit die soziale Balance gestärkt werden.

Die Baulandkommission empfiehlt das Erbbaurecht stärker als ergänzendes Instrument zur Bereitstellung von bezahlbarem Bauland, insbesondere auch für den Geschosswohnungsbau, zu nutzen.

Die Baulandkommission empfiehlt allen Kommunen, eine aktive und strategische Bodenpolitik für alle beteiligten Fachbereiche verbindlich zu machen und integriert umzusetzen. Dies umfasst insbesondere auch den frühzeitigen Erwerb von potenziellen Entwicklungsflächen.

Nachhaltige Stadtentwicklung bedeutet auch eine kommunale Wärmeplanung um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg unterstützt mit einem Fahrplan die Kommunen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Genauso soll er auch alle anderen lokalen Akteure bei individuellen Investitionsentscheidungen unterstützen.

neubau

Eine nachhaltige Neubaulösung sollte CO2-Emissionen reduzieren oder idealerweise vermeiden. Hier einige Möglichkeiten, wie dies erreicht werden kann:

Energieeffizienz: Eine gute Dämmung, energieeffiziente Fenster und ein gutes Lüftungssystem können den Energiebedarf des Gebäudes senken. Dadurch können die Treibhausgasemissionen bei der Strom- und Wärmeerzeugung reduziert werden.

Erneuerbare Energien: Neubauten können so geplant werden, dass sie erneuerbare Energien wie Sonnen- oder Windenergie nutzen. Durch die Installation von Photovoltaik- oder Windkraftanlagen können Gebäude zu ihrer eigenen Energieerzeugung beitragen und so ihren CO2-Fußabdruck verringern.

Nachhaltige Materialien: Bei der Auswahl der Baumaterialien sollten nachhaltige Optionen bevorzugt werden. Beispielsweise kann die Verwendung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft den CO2-Fußabdruck des Gebäudes verringern.

Grünflächen: Grünflächen und Gärten können nicht nur das Wohlbefinden der Bewohner fördern, sondern auch zur Verringerung der Umweltbelastung beitragen. Grünflächen können CO2 absorbieren und die Luftqualität verbessern.

Nachhaltiges Wasser- und Abfallmanagement: Die Reduzierung des Wasserverbrauchs und ein effektives Abfallmanagement tragen ebenfalls zur Nachhaltigkeit des Gebäudes bei. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen kann ein neues Gebäude nachhaltig sein und dazu beitragen, die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.

modernisierung

Die Modernisierung von Wohngebäuden mit dem Ziel der CO2-Neutralität erfordert eine ganzheitliche Betrachtung und Abwägung verschiedener Faktoren. Hier einige Vorschläge:

Gebäudehülle optimieren: Eine energetische Sanierung der Gebäudehülle durch Wärmedämmung, neue Fenster und Türen sowie eine optimierte Gebäudedichtheit kann den Wärmeverlust und damit den Energiebedarf reduzieren.

Erneuerbare Energien nutzen: Photovoltaikanlagen auf dem Dach, Solarthermie zur Warmwasserbereitung oder die Nutzung von Erdwärme können den Energiebedarf weiter senken.

Effiziente Heizsysteme einbauen: Moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Blockheizkraftwerke sind energieeffizient und können mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Stromspeicher: Die Installation von Batteriespeichern zur Speicherung des selbst erzeugten Stroms kann dazu beitragen, den Eigenverbrauch zu erhöhen und den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren.

Smart Home Systeme: Durch den Einbau intelligenter Steuerungssysteme kann der Energieverbrauch weiter optimiert werden, indem Heizung, Licht oder andere Geräte je nach Bedarf automatisch ein- und ausgeschaltet werden.

Wassereinsparung: Die Umstellung auf wassersparende Armaturen, Toilettenspülungen oder Regenwassernutzung kann den Wasserverbrauch senken.

Nachhaltige Baustoffe: Bei Renovierungen oder Neubauten sollten möglichst nachhaltige Baustoffe wie Holz, Lehm oder Hanf verwendet werden, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

Förderprogramme nutzen: Für die energetische Sanierung von Wohngebäuden gibt es verschiedene staatliche Förderprogramme. Entsprechende Angebote sollten geprüft und genutzt werden.

Bewohner sensibilisieren: Die Bewohner können durch bewusstes Verhalten zum Klimaschutz beitragen. Hier sollten Maßnahmen ergriffen werden, um das Bewusstsein für den Energieverbrauch zu schärfen, z.B. durch Schulungen, Informationsmaterial oder Energieberatung. Es ist wichtig, die Modernisierung von Wohngebäuden als ganzheitliches Konzept zu betrachten, das verschiedene Aspekte berücksichtigt. Die oben genannten Vorschläge sind daher nur ein erster Schritt auf dem Weg zur CO2-Neutralität von Wohngebäuden.

innenverdichtung

Durch Leerstandsanalysen und Innenentwicklung können brachliegende Flächen und Gebäude reaktiviert werden, um den Innenbereich zu stärken. Auch die Änderung von Bebauungsplänen zur Erleichterung von Umbaumaßnahmen ist eine mögliche Maßnahme zur Förderung der Innenverdichtung und des Geschosswohnungsbaus.

Durch die Aufstockung von Gebäuden und die Bebauung in zweiter Reihe können zusätzliche Wohn- und Gewerbeflächen geschaffen werden, ohne dass zusätzliche Flächen in Anspruch genommen werden müssen. Dies kann dazu beitragen, Städte kompakter und effizienter zu gestalten, was wiederum positive Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur und die Umwelt haben kann.

Es ist jedoch wichtig, dass diese Maßnahmen sorgfältig geplant und umgesetzt werden, um sicherzustellen, dass sie mit den Bedürfnissen der Gemeinschaft und den städtischen Vorschriften in Einklang stehen. Die Einbeziehung von Anwohnern und Interessengruppen ist ebenfalls wichtig, um sicherzustellen, dass ihre Bedenken und Meinungen berücksichtigt werden. Insgesamt können Leerstandsanalysen, Innenentwicklung und Bebauungsplanänderungen dazu beitragen, das Stadtzentrum zu stärken und zu einem lebendigen und dynamischen Ort zu machen, an dem die Menschen gerne leben, arbeiten und sich aufhalten.

modulare bauweise – zweckbau

Um die Statik des Baukörpers so zu gestalten, dass der Innenraum veränderbar ist, gibt es verschiedene Ansätze. Eine Möglichkeit besteht darin, den Grundriss flexibel zu gestalten, indem tragende Wände vermieden oder zumindest so angeordnet werden, dass sie später leicht entfernt oder versetzt werden können. Dabei ist es wichtig, dass die verbleibenden tragenden Elemente stabil genug sind, um das Gebäude zu tragen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Gebäude als Stahlkonstruktion zu errichten, da Stahlträger wesentlich flexibler sind als z.B. Betonwände.

Barrierefreies Wohnen kann auch durch eine flexible Raumgestaltung erreicht werden. So können beispielsweise Türen verbreitert werden, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Auch eine bodengleiche Dusche und eine erhöhte Toilette können den Bedürfnissen älterer oder gehbehinderter Menschen gerecht werden. Wichtig ist, dass diese Anforderungen bereits bei der Planung des Gebäudes berücksichtigt werden, um später teure Umbaumaßnahmen zu vermeiden.

Modulare Zweckbauten bieten die Möglichkeit, das Gebäude an veränderte Nutzungsanforderungen anzupassen. Dabei werden einzelne Module, z.B. Wohnungen oder Büros, als separate Einheiten errichtet, die später je nach Bedarf versetzt oder ergänzt werden können. Auch hier ist eine flexible Statik von Vorteil, um die Module an unterschiedlichen Stellen im Gebäude platzieren zu können. Insgesamt ist es wichtig, bereits bei der Planung des Gebäudes auf Flexibilität zu achten, um später teure Umbaumaßnahmen zu vermeiden. Eine flexible Statik, die auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt ist, kann helfen, das Gebäude langfristig nutzbar zu halten.

erbpacht als leitmotiv

Der große Vorteil des Erbbaurechts für die Kommunen liegt in der Möglichkeit der Einflussnahme auf die Nutzung des Grundstücks. Da die Gemeinde Eigentümer des Grundstücks bleibt, behält sie die Kontrolle über die zukünftige Entwicklung und Nutzung des Grundstücks. Darüber hinaus kann sie durch die Vergabe von Erbbaurechten den Boden als wertvolles Vermögen langfristig erhalten und steuern. Gerade vor dem Hintergrund steigender Grundstückspreise kann dies für Kommunen eine interessante Option sein, da sie ihre Grundstücke nicht verkaufen müssen, sondern lediglich die Nutzung auf Zeit vergeben.

Eine langfristige Bodenvorratspolitik kann für Kommunen sinnvoll sein, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern und eine ausgewogene Mischung von Wohn- und Gewerbegebieten zu gewährleisten. Auch für den sozialen Wohnungsbau kann die Vergabe von Erbbaurechten eine Möglichkeit sein, da die Kommunen damit die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum gezielt unterstützen können.

Die Baulandkommission empfiehlt den Kommunen sogar, ihre Grundstücke nicht zu verkaufen, sondern zurückzukaufen. Durch den Verkauf von Grundstücken verliert die Kommune das Eigentum am Boden, was langfristige Steuerungsmöglichkeiten erschwert. Stattdessen wird empfohlen, Erbpachtverträge abzuschließen, um die Kontrolle und Steuerung über den Boden zu behalten. Auch die Möglichkeit, Grundstücke durch Rückkauf zurückzuerhalten, kann eine Option sein. Insgesamt bietet das Erbbaurecht den Kommunen eine interessante Möglichkeit, ihre Bodenvorratspolitik langfristig auszurichten und die Bodennutzung zu steuern.